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Case Study
Leinfelden-Echterdingen,
April 14, 2025

Sicheres Fahrradfahren

Zerstörungsfreie Qualitätssicherung für Carbonteile im Radsport.
Immer mehr Fahrradhersteller erkennen das Potenzial der Thermografie-Prüfung: Sie hilft dabei, Materialfehler, Bauteilbrüche und damit verbundene schwere Unfälle zu vermeiden – und erfüllt zugleich die hohen Qualitätsanforderungen der Kunden. Fehlerhafte Komponenten und Prozesse lassen sich automatisch und zerstörungsfrei aufdecken – sei es in der Entwicklung durch Laborprüfungen, in der Fertigung durch Stichprobenprüfstände oder in der Serienproduktion mittels Inline-Prüfanlagen mit kurzen Taktzeiten. Edevis bringt umfassende Erfahrung in der Fahrradindustrie mit. Besonders wertvoll ist die Thermografie, wenn es um unsichtbare Fehler geht – etwa solche, die im Inneren eines Bauteils verborgen liegen und mit bloßem Auge nicht zu erkennen sind.

Projektbeschreibung

Die Problemstellung

Im Gegensatz zur Luftfahrt- oder Automobilbranche sind Sicherheitstests in der Fahrradproduktion nicht gesetzlich vorgeschrieben – dabei können sie im Ernstfall ebenso schwerwiegende oder gar tödliche Verletzungen verhindern. Einige Hersteller setzen sich leider erst mit dem Thema Sicherheit auseinander, wenn es bereits zu einem Unfall durch den Bruch eines fehlerhaften Bauteils gekommen ist. Dann jedoch ist es meist zu spät. Für Fahrradhalter und -führende gelten Regelwerke wie die UVV, die DGUV oder die StVZO, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Für Hersteller hingegen empfiehlt sich eine freiwillige Qualitätskontrolle – nicht zuletzt im eigenen Interesse: Rückrufaktionen sind teuer, rufschädigend und oft vermeidbar. Von den qualitätssichernden Prüfverfahren von edevis profitieren Fahrradhersteller in besonderem Maße – durch höhere Produktsicherheit, weniger Haftungsrisiken und mehr Vertrauen bei den Kunden.

Die Aufgabenstellung

Die Aufgabenstellung liegt eindeutig im Bereich der Qualitätssicherung. Und Qualität beginnt in der Fahrradproduktion dort, wo die Sichtprüfung an ihre Grenzen stößt: im Inneren der Teile. Es geht darum, Fahrradkomponenten komplett auf festigkeitsrelevante Fehler im Material oder in der Verarbeitung zu überprüfen. Das betrifft insbesondere händisch gefertigte Carbon-Bauteile wie Rahmen, Lenker oder Felgen, die auf Delamination, Impacts, Poren, trockene Stellen oder Faserondulationen getestet werden. Mit thermografischen Prüfanlagen dringen wir zerstörungsfrei in Fahrradteile ein und ermitteln Fehler und Unregelmäßigkeiten in der Tiefe. Diese Anlagen helfen, die Entwicklung, die Prozesse und die Serienproduktion fehlerfrei aufzustellen. Die Verarbeitungsprozesse in der Fahrradindustrie unterliegen vielen Einflussfaktoren, bei denen es immer wieder zu Prozessschwankungen kommen kann. Etwa bei der Herstellung von Carbon-Felgen. Hier gibt es ein Formwerkzeug für die Außenkontur und ein aufblasbares Innenteil, bei dem es leicht zu einer „Umfaltung“ kommt und die CFK-Prepregs dann während des Aushärteprozesses nicht richtig verpresst werden. Dies führt zu Delaminationen im Schichtaufbau. edevis kann diese unsichtbaren Fehlstellen anhand von thermischen Kontrasten identifizieren und kritische Teile aussortieren, bevor diese in die Endmontage und möglicherweise sogar in den Handel gelangen.

Die Lösung

In der Fahrradkomponenten-Prüfung setzt edevis auf die sogenannte Lockin- Thermografie-Prüfung mit Infrarot-Kameras und Halogen-Lampen-Anregung. Die Bauteiloberfläche wird kurzzeitig mit Wärme konfrontiert, während die Kamera das Wärmeflussverhalten erfasst. Die Software wertet die Prüfungergebnisse aus und sortiert Teile in „Nicht in Ordnung“ und „In Ordnung“. Die Leichtbauweise von Fahrradteilen mit Hohlprofilen sorgt für dünnwandige Bauteile, die via Wärmeanregung sehr gut untersucht werden können. Materialfehler können anhand von veränderten Wärmeflüssen klar detektiert werden, insbesondere auch bei Knotenpunkten, an denen mehrere Profile verbunden werden.

Die Projektierung

Die Projekte starten üblicherweise mit der Anfrage und der Übersendung fehlerhafter Teile (Lenker, Rahmen, Felgen, Sattel usw.) sowie mindestens eines fehlerfreien Referenzteils. Danach beginnt die Spezifikation des Prüfumgangs (Delaminationen, Poren, Risse, Schäden nach Gebrauch, Positionen von Inserts usw.). Die Machbarkeitsstudie und die Budgetierung schließen diese Phase ab. Danach geht es in die Realisierung, entweder direkt mit dem Kunden, wenn eine hauseigene Betriebsmittelfertigung zur Verfügung steht, oder zusammen mit einem Anlagenbauer. Darüber hinaus liefert edevis auch schlüsselfertige Systeme fürs Labor oder Stichprobenprüfungen.

FAQ

Unsere häufig gestellten Fragen – einfach und schnell beantwortet.

Alle Fragen / Antworten

Ist die Auswertung der Thermogramme kompliziert?

Wann ist aktive Thermografie sinnvoller als passive?

Was ist der Unterschied zwischen passiver und aktiver Thermografie?

Welche Materialien können mit aktiver Thermografie geprüft werden?

Wie tief kann die aktive Thermografie in ein Bauteil „hineinschauen“?